Europatrip T4-6
Tag 4, Montag
Der vierte Tag des Trips sollte eigentlich unseren beneluxen Nachbarn gelten (zumindest dem Bene-Teil), aber es kam dann doch etwas anders. Für die erste Nacht im Nicht-Bully (das setzt sich als Name immer mehr durch) galt es, einen guten Stellplatz zu finden. Campingplätze will ich ja nur als letztes ansteuern, wenn nichts anderes mehr geht (oder ich mal wieder eine Dusche vertragen könnte). Ich beschloss also, im Großraum Amsterdam einen großen Rasthof etc. zu suchen. Bei Harleem sagte ich dem Navi also, es solle mich auf die nächste Autobahn führen. Doch vor dieser Aufgabe hat das Navi kapituliert und mich an Ecken und Enden Hollands geführt, die vermutlich selbst die EInheimischen nicht kannten. U.A. über Pfade, für die der Nicht-Bully keine 10 cm breiter hätte sein dürfen.
Von einer Autobahn war da weit und breit nichts zu sehen. Schließlich kapitulierte ich vor der Müdigkeit und dem fast-leeren Tank (einen Diesel darf man ja niemals leer fahren, sonst wird es lästig...) und stellte mich auf den (schrankenlosen) Parkplatz eines Naturschutzgebietes im harleemer Niemandsland. Das entpuppte sich aber rückblickend als Glücksgriff: völlige Ruhe, durch die Abgeschiedenheit auch sicher, hell beleuchtet und mit Naturtoiletten (Gebüsch) ringsum.
Frisch erholt ging es am nächsten Tag dann los. Eine Überlegung war Amsterdam. Aber ich hätte für diese Stadt Park-and-Ride in Anspruch nehmen müssen und eh nur einige Stunden Zeit gehabt, da ja schon am Mittwoch Abend meine Ankunft in Spanien erwartet wurde. So weit ist Amsterdam ja auch nicht von Wuppertal weg - die Stadt verdient definitiv mal einen Mehr-Tage-Trip.
Ich beschloss also stattdessen nach Brügge zu fahren.
Aber was soll ich sagen? "Bruges is a shithole." Colin Farrell):

T5, Dienstag
Der Unfall hat meine Lust auf Brügge nicht gerade erhöht und so bin ich direkt nach der polizeilichen Aufnahme weitergefahren. Wobei ich noch erwähnt haben möchte - der Vollständigkeit halber - dass die Brügger Cops sehr nett waren und sich sogar bemüht haben, deutsch mit mir zu reden. Zumindest konnten sie auch genug deutsch um zu wissen, dass das Wort "blasen" sehr mehrdeutig ist im Deutschen. Selbst die Unfallgegnerin hat den Datschen recht locker genommen (war ein Mädel in meinem Alter).
Aber gut, trotzdem hatte ich dann wie erwähnt keinen Bock mehr auf Brügge und bin direkt weiter nach Calais. Das ist eine relativ piffige Stadt, die eigentlich nur von ihrer Fährverbindung nach Dover lebt. Englisch können die Franzaken da aber trotzdem nicht (oder wollen es nicht können - so genau weiß man das bei denen nie). Aber ich war selbst erstaunt, wie viel von den 3 Jahren Französisch bei Fr. Jerentrupp noch hängen geblieben ist... irgendwie kam also miteinander klar.
Für die Nacht habe ich mich mit einem etwas mulmigen Gefühl auf einem Rasthof einquartiert, der immerhin hell erleuchtet war. Aber man liest ja einiges über frz. Autoklau. Immerhin kamen auch kurz darauf zwei andere Camper zum Pennen an (die sich allerdings auch nicht gerade als Sprachgenies entpuppten) sowie ein Brummifahrer. Ging also. Die Nacht war ruhig und ereignislos.
Am nächsten Tag steuerte ich ein kleines Städtchen namen Boulogne-sur-Mer an, welches mir mein Reiseführer empfohlen hatte. Das ist ein kleines Städtchen direkt am Atlantik, auf das man direkt per Landstraße N10 zufährt und das ein wunderbares Panorama bietet. Man kann direkt am Strand parken (zum Strandgang oder gar zum Schwimmen war es allerdings viel zu kalt, wegen der doch recht frischen Meeresbrise), dafür gab es aber direkt nebenan das riesige Nausicäa, ein Meeresmuseum mit lauter bunten Fischarten, Seelöwen und allerlei Wissenwertem über die Ozeane. Der Eintritt ist mit 12 EUR (und das ist schon der Studentenrabatt) zwar sehr happig, dafür kann man da aber auch mehrere Stunden verbringen und hat viel zu sehen - und man gönnt sich ja sonst nix. ;-) Hier ein paar Impressionen (draufklicken für größere Auflösung):
Strandpromenade

Im Nausicäa:




Zu erwähnen ist noch, dass sich die Robben trotz mehrfacher Aufforderung meinerseits geweigert haben, von rechts in den Strafraum zu ziehen und den Ball in den Winkel zu hämmern. Aber sind ja auch Franzosen, also eigentlich müssten die mehr "Riberys" heißen.
Interessant an diesem Tag war noch, dass die frz. Polizei höchstpersönlich Verkehrsbefragungen durchführt (und auch kein englisch kann), aber irgendwie haben die schon kapiert, was ich ihnen sagen wollte (nur vor "Wuppertal" haben sie dann kapituliert und bei Wohnort einfach "Allemagne" geschrieben.
Der Rest des Tages war der Fahrt in Richtung Helmut durch das landschaftlich sehr sehr schöne massive centrál gewidmet. Erwähnenswert ist nur noch die Einweihung meines Campingkochers an diesem Tag. Und für Mama: Geht sehr gut, dein Kind wird dadurch gut satt. ;-)
Um möglichst wenig in der Hitze nach Spanien fahren zu müssen, bin ich an diesem Tag noch lange in die Nacht rein gefahren und habe dann neben der Bundesstraße zwischen zwei LKW Nachtquartier bezogen. Immer, wenn ein anderer 7.5-Tonner vorbeigebretter ist hat mein Nicht-Bully gewackelt wie eine Schiffsschaukel, aber das war irgendwie auch ganz cool, so nah die Straße neben sich zu haben. Dazu der frz. Sternenhimmel über mir. Hatte schon was.
T6, Mittwoch
Ich weiß dass ihr, liebe Leser, schon genug Banalitäten in diesem Blogeintrag von heute lesen musstet, also mache ich es kurz, denn T6 habe ich mit genau zwei Dingen verbracht: Autofahren und schwitzen. Gleichzeitig.
Bei Helmut in Vitoria-Gasteiz bin ich erst abends um 20 Uhr angekommen nach einigen Verfahrern, ca. 20.000 frz. Kreisverkehren (alle mindestens Zweispurig. Aber vielleicht ist das die frz. Idee von natürlicher Selektion...), ein paar Totalaussetzern des Navis und Fast-Unfällen mit doof-fahrenden Peugeots und Renaults völlig fertig und nassgeschwizt, aber eine Dusche und die gute Pizza vom örtlichen Italo-Hispano-Schwaben haben das wieder hinbekommen. Hiobsbotschaft des Tages: Gladbach hat den Klassenerhalt geschafft, Bochum bleibt in Liga 2. :-(
So, das war's. Wenn Helmut gleich von der Arbeit kommt, fahren wir entweder nach Logrono (mit Wellenstrich über dem "n", aber wie geht das?) oder machen Vitoria selbst unsicher. Für morgen hat der alte Pokermeister Don Helmuto ein paar SpanischeFishes Mitspieler aufgetan für eine Pokerrunde, Samstag ist natürlich das Champions-League-Finale mit span. Beteiligung (in Spanien ist ganz Katalonien für Barcelona und der ganze Rest von Spanien für Manchester...) und für Sonntag...mal sehen.
Von Vitoria aus kann man auch gut Bustouren nach San Sebastian und Bilbao machen, kostet gerade mal 10 Euro hin und zurück (alleine die Maut für die Autopista waren 10,99 mit dem Nicht-Bully), vielleicht ist das eine Option.
Man liest sich. Don't follow leaders, watch the parkin' meters.

Der vierte Tag des Trips sollte eigentlich unseren beneluxen Nachbarn gelten (zumindest dem Bene-Teil), aber es kam dann doch etwas anders. Für die erste Nacht im Nicht-Bully (das setzt sich als Name immer mehr durch) galt es, einen guten Stellplatz zu finden. Campingplätze will ich ja nur als letztes ansteuern, wenn nichts anderes mehr geht (oder ich mal wieder eine Dusche vertragen könnte). Ich beschloss also, im Großraum Amsterdam einen großen Rasthof etc. zu suchen. Bei Harleem sagte ich dem Navi also, es solle mich auf die nächste Autobahn führen. Doch vor dieser Aufgabe hat das Navi kapituliert und mich an Ecken und Enden Hollands geführt, die vermutlich selbst die EInheimischen nicht kannten. U.A. über Pfade, für die der Nicht-Bully keine 10 cm breiter hätte sein dürfen.
Von einer Autobahn war da weit und breit nichts zu sehen. Schließlich kapitulierte ich vor der Müdigkeit und dem fast-leeren Tank (einen Diesel darf man ja niemals leer fahren, sonst wird es lästig...) und stellte mich auf den (schrankenlosen) Parkplatz eines Naturschutzgebietes im harleemer Niemandsland. Das entpuppte sich aber rückblickend als Glücksgriff: völlige Ruhe, durch die Abgeschiedenheit auch sicher, hell beleuchtet und mit Naturtoiletten (Gebüsch) ringsum.
Frisch erholt ging es am nächsten Tag dann los. Eine Überlegung war Amsterdam. Aber ich hätte für diese Stadt Park-and-Ride in Anspruch nehmen müssen und eh nur einige Stunden Zeit gehabt, da ja schon am Mittwoch Abend meine Ankunft in Spanien erwartet wurde. So weit ist Amsterdam ja auch nicht von Wuppertal weg - die Stadt verdient definitiv mal einen Mehr-Tage-Trip.
Ich beschloss also stattdessen nach Brügge zu fahren.
Aber was soll ich sagen? "Bruges is a shithole." Colin Farrell):

T5, Dienstag
Der Unfall hat meine Lust auf Brügge nicht gerade erhöht und so bin ich direkt nach der polizeilichen Aufnahme weitergefahren. Wobei ich noch erwähnt haben möchte - der Vollständigkeit halber - dass die Brügger Cops sehr nett waren und sich sogar bemüht haben, deutsch mit mir zu reden. Zumindest konnten sie auch genug deutsch um zu wissen, dass das Wort "blasen" sehr mehrdeutig ist im Deutschen. Selbst die Unfallgegnerin hat den Datschen recht locker genommen (war ein Mädel in meinem Alter).
Aber gut, trotzdem hatte ich dann wie erwähnt keinen Bock mehr auf Brügge und bin direkt weiter nach Calais. Das ist eine relativ piffige Stadt, die eigentlich nur von ihrer Fährverbindung nach Dover lebt. Englisch können die Franzaken da aber trotzdem nicht (oder wollen es nicht können - so genau weiß man das bei denen nie). Aber ich war selbst erstaunt, wie viel von den 3 Jahren Französisch bei Fr. Jerentrupp noch hängen geblieben ist... irgendwie kam also miteinander klar.
Für die Nacht habe ich mich mit einem etwas mulmigen Gefühl auf einem Rasthof einquartiert, der immerhin hell erleuchtet war. Aber man liest ja einiges über frz. Autoklau. Immerhin kamen auch kurz darauf zwei andere Camper zum Pennen an (die sich allerdings auch nicht gerade als Sprachgenies entpuppten) sowie ein Brummifahrer. Ging also. Die Nacht war ruhig und ereignislos.
Am nächsten Tag steuerte ich ein kleines Städtchen namen Boulogne-sur-Mer an, welches mir mein Reiseführer empfohlen hatte. Das ist ein kleines Städtchen direkt am Atlantik, auf das man direkt per Landstraße N10 zufährt und das ein wunderbares Panorama bietet. Man kann direkt am Strand parken (zum Strandgang oder gar zum Schwimmen war es allerdings viel zu kalt, wegen der doch recht frischen Meeresbrise), dafür gab es aber direkt nebenan das riesige Nausicäa, ein Meeresmuseum mit lauter bunten Fischarten, Seelöwen und allerlei Wissenwertem über die Ozeane. Der Eintritt ist mit 12 EUR (und das ist schon der Studentenrabatt) zwar sehr happig, dafür kann man da aber auch mehrere Stunden verbringen und hat viel zu sehen - und man gönnt sich ja sonst nix. ;-) Hier ein paar Impressionen (draufklicken für größere Auflösung):
Strandpromenade

Im Nausicäa:




Zu erwähnen ist noch, dass sich die Robben trotz mehrfacher Aufforderung meinerseits geweigert haben, von rechts in den Strafraum zu ziehen und den Ball in den Winkel zu hämmern. Aber sind ja auch Franzosen, also eigentlich müssten die mehr "Riberys" heißen.
Interessant an diesem Tag war noch, dass die frz. Polizei höchstpersönlich Verkehrsbefragungen durchführt (und auch kein englisch kann), aber irgendwie haben die schon kapiert, was ich ihnen sagen wollte (nur vor "Wuppertal" haben sie dann kapituliert und bei Wohnort einfach "Allemagne" geschrieben.
Der Rest des Tages war der Fahrt in Richtung Helmut durch das landschaftlich sehr sehr schöne massive centrál gewidmet. Erwähnenswert ist nur noch die Einweihung meines Campingkochers an diesem Tag. Und für Mama: Geht sehr gut, dein Kind wird dadurch gut satt. ;-)
Um möglichst wenig in der Hitze nach Spanien fahren zu müssen, bin ich an diesem Tag noch lange in die Nacht rein gefahren und habe dann neben der Bundesstraße zwischen zwei LKW Nachtquartier bezogen. Immer, wenn ein anderer 7.5-Tonner vorbeigebretter ist hat mein Nicht-Bully gewackelt wie eine Schiffsschaukel, aber das war irgendwie auch ganz cool, so nah die Straße neben sich zu haben. Dazu der frz. Sternenhimmel über mir. Hatte schon was.
T6, Mittwoch
Ich weiß dass ihr, liebe Leser, schon genug Banalitäten in diesem Blogeintrag von heute lesen musstet, also mache ich es kurz, denn T6 habe ich mit genau zwei Dingen verbracht: Autofahren und schwitzen. Gleichzeitig.
Bei Helmut in Vitoria-Gasteiz bin ich erst abends um 20 Uhr angekommen nach einigen Verfahrern, ca. 20.000 frz. Kreisverkehren (alle mindestens Zweispurig. Aber vielleicht ist das die frz. Idee von natürlicher Selektion...), ein paar Totalaussetzern des Navis und Fast-Unfällen mit doof-fahrenden Peugeots und Renaults völlig fertig und nassgeschwizt, aber eine Dusche und die gute Pizza vom örtlichen Italo-Hispano-Schwaben haben das wieder hinbekommen. Hiobsbotschaft des Tages: Gladbach hat den Klassenerhalt geschafft, Bochum bleibt in Liga 2. :-(
So, das war's. Wenn Helmut gleich von der Arbeit kommt, fahren wir entweder nach Logrono (mit Wellenstrich über dem "n", aber wie geht das?) oder machen Vitoria selbst unsicher. Für morgen hat der alte Pokermeister Don Helmuto ein paar Spanische
Von Vitoria aus kann man auch gut Bustouren nach San Sebastian und Bilbao machen, kostet gerade mal 10 Euro hin und zurück (alleine die Maut für die Autopista waren 10,99 mit dem Nicht-Bully), vielleicht ist das eine Option.
Man liest sich. Don't follow leaders, watch the parkin' meters.

kylennep - 26. Mai, 12:28